Erzgebirge: Silber - Orgeln – Schnitzen
Wenn Sie die Quelle des Reichtums in Sachsen kennen lernen wollen, dann folgen Sie mir entlangder Sächsischen Silberstraße zum Ursprung des Erzabbaus, in die Silberstadt Freiberg. Dass die
Glücksgöttin Fortuna der am Fuße des Erzgebirges gelegenen Stadt in ihrer 800-jährigen Geschichte
wohlgesonnen war, erfahren Sie am gleichnamigen Brunnen. Der Silberreichtum ermöglichte einst
beachtliche Schöpfungen der Architektur und Kunst, wie zum Beispiel am Untermarkt den Bau
des gotischen Domes St. Marien mit seiner Goldenen Pforte, seiner tulpenförmig gestalteten
Festtagskanzel und nicht zu vergessen der größten Silbermannorgel Sachsens.
In der Gegenwart ist Freiberg international bekannt für seine Bergakademie, die weltweit erste
bergbauwissenschaftliche Studiengänge anbot. Studieren Sie bei einem Besuch der Sammlung
„Terra Mineralia“ im herausgeputzten Renaissanceschloss Minerale aus der ganzen Welt, die in einer
atemberaubenden Weise zum Funkeln gebracht werden.
Weiter führt uns der Tagesausflug per Bus in das romantisch in die Erzgebirgslandschaft eingebettete
Spielzeugdorf Seiffen, wo die originale Volkskunst der Holzschnitzer als „Überlebenskunst“ der Bergleute
nach dem Versiegen des Silberreichtums geboren wurde. Wir besuchen eine Schauwerkstatt der vielen am
Ort ansässigen Familienunternehmen und bestaunen das Geschick der Kunsthandwerker beim Schnitzen
und Reifendrehen, Techniken, die die allseits bekannten Räuchermännchen, Engel und Pyramiden
entstehen lassen. Oder Sie schauen sich das Wahrzeichen Seiffens, die markante achteckige Kirche,
an und bringen diese anschließend in Kleinformat, aus Holz gefertigt und von den Sternsingern umrahmt,
nach Hause.
Tipp: Weitere Silbermannorgeln können in liebevoll restaurierten Kirchen in Augenschein genommen
und zu Gehör gebracht werden, z. B. in der George-Baehr-Kirche in Forchheim.